Donnerstag, 25. Oktober 2018, 20:11 Uhr EAT
Zwar habe ich euch vor Kurzem versprochen etwas über das Wetter und meine anstehenden Dienstreisen zu berichten, aber ich wollte das noch hinauszögern. Habe eh sehr ausführlich in letzter Zeit gebloggt (wollte geblogt gerade mit einem „g“ schreiben aber meine Rechtschreibprüfung hat auf einem doppelten g bestanden) und beabsichtigte einmal kürzer treten. Das Wetter beschert euch aber einen vorzeitigen Eintrag. Ich bin hier gefangen in meinem Hotel und kann nicht einmal auswärts Abendessen gehen. So stark regnet es hier. Auch nicht ins Nachbarhotel zum Sport. Hab’s gerade noch nach der Arbeit ins Auto geschafft. Mein Sprint vom Büroausgang zum Auto dauerte 12 Sekunden. Das hat gereicht. Ich war triefnass. Wie in Österreich bei einem Gewitter nur hier halt ohne Blitz und Donnergrollen. Einfach volle Kanne. Und das für Stunden. Wollte es in der Arbeit abwarten. Nach einer Stunde habe ich die Sinnlosigkeit erkannt und wollte nicht im Büro übernachten. Stellenweise stand auf der Straße das Wasser knöcheltief. Gott-sei-Dank holen die Hotelangestellten die Gäste vom Hotelparkplatz mit Regenschirm ab, obwohl dieser nur einige Meter bis zum Eingang entfernt liegt.
Dabei war es gestern so schön. Ich fuhr nach der Arbeit eine sonnige von Palmen gesäumte Küstenstraße entlang und war sehr zufrieden mit meinem Leben. Ging dann auch noch Laufen und umrundete einen guten Teil der Halbinsel auf der sich Suva befindet.
Die Menschen sind hier generell sehr freundlich. Selbst auf größere Distanz rufen sie einem „Bula“ zu, was so viel wie „Hallo“ oder „Willkommen“ heißen soll. Dazu gibt es auch ein freundliches Lächeln. Da läuft es sich gut und schnell. Es ist zwar mit rund 26 Grad eher zu heiß zum Laufen, aber hier an der Küste weht beständig eine frische Brise, die einem ein wenig Kühlung verschafft.
Unterbrochen wird dieses runners high nur von den schönen Motiven die ein Foto für euch notwendig machen. Frauen die am Ufer sitzen und fischen (normalerweise eine typische Männerbeschäftigung weil eine Mischung aus wenig Arbeit und Jagd), ein Mann schälte Kokosnüsse, ….
Auf den Fotos seht ihr den Zustand bei Flut. Ich war auch schon bei Ebbe laufen und da sieht das ganze weniger schön aus – weil der Schlickboden und Müll sichtbar werden – und es stinkt teilweise auch ziemlich. Aber heute kommen Wasserstand und gutes Wetter zusammen. Ich laufe tatsächlich auf Meeresniveau. Wäre die kleine Mauer nicht, so würde der Fußweg an einigen Stellen vom Meer überspült werden. Sollte der Meeresspiegel durch die Klimaerwärmung steigen wird es sehr feucht hier. Oder falls ein Tsunami kommt.

Aber für diesen Fall stehen eh Tafeln mit Gebrauchsanweisungen herum. In den Sprachen Englisch, Fidschi, und ??? Keine Ahnung woher die Schriftzeichen stammen. Sieht irgendwie nach Sankskrit aus. Ist aber unwahrscheinlich, da Japan viel näher liegt als Thailand. Gut, man muss nicht alles wissen. Das letzte Mal habe ich so eine Tafel in Kalifornien gesehen. Allerdings nur in Englisch.
Was mit auch gefällt ist die generell lockere Einstellung zu Gesetzen. Wie in Italien vor 40 Jahren (und wie in Österreich immer noch). Das gilt hier im Straßenverkehr, wie auch in anderen Bereichen. Aber Rauchen ist auch hier in den Bars nur in eigenen Räumen gestattet. Daran halten sich die Leute. Überhaupt wird hier sehr wenig geraucht. Kaum jemanden kann man mit Zigarette auf der Straße sehen. Gerade ein wenig im Nachtleben, wenn auch anderen Sünden gefrönt wird.
Bin hier ständig auf der Suche nach halbwegs baumfreien Flächen in Ufernähe wo ich meine Drohne fliegen lassen könnte ohne gleich in einen Stamm zu crashen. Habe auch schon einige potentielle Locations entdeckt. Die beste direkt am Wasser hat sich aber als Hubschrauberlandeplatz herausgestellt, von den man sich fernhalten sollte. Gerade dieser Platz scheint aber bei den städtischen Einheimischen besonders für Ballspiele begehrt zu sein. Sehr eben, etwas auf einer Anhöhe womit sich weniger leicht Wasserlacken halten können, keine Bäume, …. Damit ihr euch einen Eindruck machen könnt, hier das entsprechende Bild. Einen Hubschrauber würde man eh schon von Weitem hören.
Ach ja meinen Dienstreisenkalender hab ich euch versprochen:
12. Nov – 23. Nov. Vanuatu
5. Dez – 6. Dez. 25 Jahrfeier der PFTAC im Sofitel Denarau
14. Jan – 25. Jan Samoa
4. Feb – 15. Feb. Palau
18. Feb – 23. Feb. Mikronesien
11. März – 28. März Papua Neuguinea
29. Apr. – 10. Mai Nauru
Bitte dies bei allfälligen Besuchsabsichten zur berücksichtigen. Diese Dienstreisen habe ich im Wesentlichen von meinem Vorgänger übernommen. Besonders schön sollen Vanuatu und Palau sein. Seht euch hierzu mal Fotos im Internet an. Ab Mai plane ich dann selbst, wo es im folgenden Jahr hingeht.
So, jetzt gehe ich Abendessen. Im Hotel. Weil es regnet immer noch.