Taveuni, Samstag 20. Juli 2019, 18:15 Uhr
Habe ja versprochen, dass ich mich nochmals vor meiner Abreise nach Samoa zu den South Pacific Sports Games melde und auch vom Erfolg meines Sohnes aus Kakaobohnen Trinkschokolade zu produzieren berichten werde. Aus den
gerösteten Bohnen hat er tatsächlich ein schwarze Masse gewonnen. Diese hat er in heißer Milch aufgelöst. Seine Freundin musste als erste kosten. Ausgesehen hat das Getränk ja wunderschön lila, wie ihr auf dem Foto erkennen könnt. Sie hat aber ihr Gesicht
bei der Verkostung angeekelt verzogen. Dann hab’s dann selbst probiert. Es war nicht schlecht, hat aber nicht im Entferntesten an Schokolade erinnert. So einfach dürfte es dann doch nicht sein.
Da ich den 25. Geburtstag mit meinem Sohn nicht mit ihm feiern konnte habe ich mir vorgenommen, dies mit einer Reise zu einer anderen Fidschiinsel nachzuholen. Meine Wahl fiel auf ein Tauchhotel auf Taveuni. Der Reiz ist, dass dieses Eiland nur mit sehr kleinen Flugzeugen erreicht werden kann und da es auch kaum Touristen dort gibt. Dadurch
hat das ganze einen gewissen Abenteuercharakter. Und tatsächlich. Bei Northern Air (lustiger Name für eine Fluggesellschaft in der Südsee) wird nicht nur das Aufgabegepäck gewogen, sondern auch die Passagiere samt Handgepäck. Die Freundin meines Sohnes war darüber gar nicht
erfreut und wollte das Wiegeergebnis anfechten, da es sich um eine sehr alte, rein mechanische Waage handelte, die sicherlich schon seit Jahren nicht mehr geeicht wurde. Fürs Fliegen war ihr Gewicht aber ohnehin kein Problem. Die Boarding Pässe wurden mit der Hand
ausgestellt und trugen nur den Vornamen. Am Flughaften von Taveuni war beim Check-in-Schalter nicht einmal ein Computer zu sehen. Alles gute, alte Handarbeit.
Dafür sind die Menschen dort umso freundlicher. Fährt man mit einem Taxi durch den Ort, winken einen die Bewohner freundlich zu. Manche kommen sogar extra aus ihrem Haus. Die Ferienanlage bestand aus rund 10 hübschen Häuschen mit sehr schönen Innenraum. Mein Sohn und ich gingen an zwei Vormittagen tauchen und seine Freundin durfte uns als Schnorchlerin begleiten. Am Nachmittag wurde nur entspannt, wir unterhielten uns und spielten sogar ein Brettspiel. An
einem der Nachmittage besuchten wir eine Kirche, die mir bei der Herfahrt wegen ihres eigentlich südamerikanischen Baustils aufgefallen war, den 180. Längengrad (somit genau auf der anderen Seite der Welt von Greenwich in England) und einen schönen Naturpark mit Wasserfall. Ein paar Fotos von alldem seht ihr anbei.
Während die Kids noch ein paar Tage hier in meiner Wohnung bis zu ihrer Abreise bleiben und auch mein Auto benützen dürfen, geht es für mich morgen am Sonntag schon wieder los. Ich fliege nach Samoa. Aber nicht wie oben scherzhaft angemerkt um den Pacific Games beizuwohnen, die derzeit dort gerade ausgetragen
werden, sondern weil ich dort zwei Wochen arbeiten muss. Die Kids werden das schon überstehen.